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2000 "Anfang und Ende"

Ahaus, Bahnhof

Künstler: Gordon Hookey,Australien, Klaus Klinger, Düsseldorf

Ein Wandbild für Ahaus
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Sieben Wochen arbeiteten Gordon Hookey, Klaus Klinger und viele HelferInnen an der 70 m langen Fabrikwand am Ahauser Bahnhof. Am 18. Juni war es so weit. Über 400 Menschen kamen zur Einweihung des Wandbildes. "Trommelwirbel für das Wandbild" titulierte die Ahauser Zeitung am 20. 6. 2000. Bei der Veranstaltung vor dem Bahnhof traten "Magic Drums" eine mehr als 30 Menschen starke Tanz- und Trommelgruppe aus Burundi auf. Das war für Ahaus genauso neu wie das Wandbild, das sich kritisch mit dem atomaren "Zwischenlager" auseinandersetzt.
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Mechthild Liebermann von der Bürgerinitiative "Ein Wandbild für Ahaus" dankte allen, die sich für das Projekt über mehr als 2 Jahre eingesetzt hatten und besonders den Künstlern. Die vielen Schwierigkeiten, die es in der Zeit gegeben hatte erwähnte sie nicht. Ihre, und die Freude ihrer MitstreiterInnen, war an diesem Tag zu groß. Es hatte sich wieder einmal gezeigt, daß man mit Mut und Willen einen Plan durchsetzen kann.
Für Ahaus ist Wandmalerei eine neue Kunstform. Zwei Künstler aus unterschiedlichen Kulturen trafen zusammen um das gemeinsame Projekt zu entwerfen und umzusetzen. Sieben Wochen lebten und arbeiteten Gordon und Klaus in Ahaus, wo sie sich zunächst mit dem Ort und seinen Menschen auseinandersetzten.

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In Diskussionen und Interviews holten sie sich die Kenntnisse, um den Entwurf zu fertigen, der der Öffentlichkeit vor der Realisation zur Diskussion gestellt wurde. Jede Ahauserin und jeder Ahauser konnte sich beteiligen. Für Ahaus entstand ein neues Stück Stadtkultur, das die Diskussion um das "Zwischenlager" neu beförderte. Auch die Ahauser Zeitungen brachten sich - zunächst vorsichtig - in die Diskussion mit ein.Nur von der Ahauser Stadtregierung fand es keiner für nötig den australischen und deutschen Künstler zu begrüßen oder zur Einweihung zu kommen. Die Umsetzung des Bildes wurde begleitet durch Ausstellungen, Musik, Filme, Vorträge, Diskussionen und Feste. Schulklassen besuchten die Wand oder luden Gordon Hookey in ihre Schule ein.
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Die Mirrar Aborigines leben seit tausenden von Jahren in dem Gebiet um Jabiluka in Nordaustralien. Rund 5000 ihrer heiligen Stätten liegen in dieser Region. 20000 Jahre alte Wandmalereien bezeugen die Geschichte dieses Volkes. Das Gebiet um Jabiluka, der "Kakadu-Park", ist von der UNESCO als Weltnaturerbe anerkannt und geschützt.
Und ausgerechnet in diesem Gebiet soll Uranerz ausgebeutet werden. Der "Kakadu-Park" liegt in einem Hochwassergebiet, das jedes Jahr während der Regenzeit 6 Monate lang überflutet ist. Dann laufen die Abraumbecken der Rangermine über und verseuchen mit radioaktivem Schlamm die Flußläufe und Sümpfe der Umgebung. Seit 16 Jahren kämpfen die traditionellen Besitzer des Landes, die Mirrar Aborigines, gegen diese Uranmine.
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Die Aborigines sind also durch den Uranabbau an vielen Orten Ausstraliens, wie die Bürgerinnen und Bürger von Ahaus durch die Zwischenlagerung von Atommüll unmittelbar mit den Folgen der Nutzung der Atomkraft betroffen. Die grundlegenden spirituellen, politischen und sozialen Strukturen der Aborigines und damit ihre Existenz sind in Gefahr.
Gordon Hookey ist in Australien ein bekannter und anerkannter Künstler. Als Dichter und Maler ist er aber auch umstritten wegen seiner kompromißlosen, sarkastischen Haltung, wenn es um die Belange seines Volkes geht. Er versucht mit dem ihm eigenen Humor, die Belange und Geschichte seines Volkes festzuhalten und weiterzugeben.

Ein Ziel ist, auch ein Wandbild mit den gleichen Künstlern in Sydney / Australien zu erstellen.