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1987 "Nicaragua-Wandbild"

Düsseldorf, Rochusstr.
Künstler: Alejandro Canales (Nicaragua)und Farbfieber e.V.

1990 zerstört

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Auf Initiative des Nicaraguavereins Düsseldorf entstand das erste Wandbild in Zusammenarbeit mit einem Künstler aus Lateinamerika.
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Obwohl sich Nicaragua 1979 aus eigener Kraft von dem Diktator Somoza befreit hatte, war es 1987 erneut bedroht durch ökonomischen Boykott und den "Contras" die vom Ausland aus mit Hilfe der USA militärisch operierten.

Der Nicaraguaverein Düsseldorf, mit dem Klaus Klinger gemeinsam schon verschieden Aktionen durchgeführt hatte, kam mit der Idee eines grossen Wandbildes zu Farbfieber. Schnell wurde klar, das von deutschen Künstlern nur bedingt Aussagen über Nicaragua möglich sind und deshalb sollte ein Künstler aus Nicaragua eingeladen werden, trotz weniger finanzieller Mittel. Es ging darum ein Stück "authentische" Kultur nach Düsseldorf zu bringen. Mit Alejandro Canales wurde einer der bedeutensten Künstler Nicaraguas, nach vielen Mühen gefunden. Für beide Seiten war es ein spannender Prozess, trotz Sprachschwierigkeiten und kulturellen Unterschieden und hat dann in der Zukunft dazu geführt das Klaus Klinger eine Vielzahl von interkulturellen Wandmalprojekten begann.

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Da die Stadt kein Interesse hatte, wurde zum Glück eine private Hausbesitzerin im Zentrum der Stadt gefunden. Entstanden ist ein für Wandbild, das damals für Düsseldorf eine völlig neue Sprache hatte und das weithin in die Stadt durch seine Farbigkeit strahlte. Gebrochen wurde das Bild, das durch seine Figuren und Farben eine Utopie und Hoffnung ausstrahlte, durch den Kamin, der die militärischen Überfälle in Nicaragua seit den Spaniern bis heute aufzählte und einen schmutzigen Panzer der das Bild durchbricht.


Alejandro Canales ist 1990 gestorben und auch das Bild wurde 1990 durch einen Neubau, der direkt an die Wand gebaut wurde, zerstört. Damit ist ein Stück lateinamerikanischer Kultur unwiederbringlich zerstört. Man hielt es noch nicht einmal für notwendig uns zu informieren. Im Garten des schicken neuen Bürobaues kann man noch den Panzer sehen.